Nepal · 17. April 2018

Daughters of the Curved Moon

Immer mal wieder ergibt sich die Möglichkeit, unseren Kindern besondere Einblicke zu geben, die wir natürlich gerne annehmen. Der Besuch der britisch Filmproduzentin Miranda Morton Yap war wieder eine solche Möglichkeit. Im Gepäck hatte sie auch ihren Film „Daughters oft the Curved Moon“.

Mitten in den Osterferien hatten wir die Ehre von einer britischen Filmproduzentin eine private Filmvorstellung in unserem Kinderheim zu bekommen. Sie war fasziniert von der nepalesischen Kultur und ganz besonders von den zähen Bergfrauen aus Jumbla, die ihre Familie durch harte landwirtschaftliche Arbeit ernähren. In ihrem eindrucksvollen Film zeigt sie die Schwierigkeiten, denen Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft gegenüberstehen. In einem Zeitraum von über 2 Jahren porträtierte sie das einfache Landleben und die typischen sozialen Konflikte.

Die Hauptdarstellerin, eine junge emanzipierte Nepalesin, die im Annapurna Gebiet als Trekking Guide arbeitet, ist in diesem Bergdorf aufgewachsen und versucht die verkrusteten gesellschaftlichen Strukturen aufzukratzen. Sie versucht in dem 90 minütigen Film ihren Mitbewohnern die fundamentale Bedeutung von Bildung nahezubringen, klärt die Frauen über Geschlechtsverkehr auf und setzt sich für die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ein. Dadurch sind Konflikte vorprogrammiert, die aber unter johlendem Gelächter von den Kindern aufgenommen wurden.

Von trinkenden Ehemännern bis „Arranged Marriage“ wurde kein soziales Problem ausgespart. Die Kinder, die fast alle aus ländlichen Regionen kommen, und die Probleme von Zuhause kennen, fieberten regelrecht mit, außer denjenigen, die vom Tag so ausgepowert waren und zu wenig Dal Bhat zu Abend aßen, dass sie in den Schößen der Volunteers vor dem Projektor einschlummerten. Spätestens zum tosenden Applaus waren dann alle wieder wach und durften die Filmproduzentin Miranda Morton Yap mit Fragen durchlöchern.

Anton Held