Hier ist der erster Beitrag unserer neuen Reihe #meroNepal, bei der wir zusammen mit Personen rund um den Verein auf Nepal und unsere Häuser blicken:
Namaste zusammen, mein Name ist Amelie Nacke und ich bis 19 Jahr alt. Letztes Jahr, also 2017, habe ich mein Abitur gemacht und ab September dann 6,5 Monate in Nepal verbracht.
Wie lange bist du schon zurück? Hast du dich wieder eingelebt?
Ich bin seit Donnerstag den 29.03.18 wieder in Deutschland und aus dem warmen, staubigen Kathmandu direkt in einer kalten, eklig nassen Winterlandschaft gelandet. Ein Temperaturunterschied von 30
Grad und die kulturelle Umstellung plus Jet-lag haben mir die ersten Tage nicht so leicht gemacht...aber mittlerweile habe ich mich gut eingelebt und und stecke
schon mitten drin in meinem Grundpraktikum als Vorbereitung auf das Ingenieurstudium!
Warst du davor schon in Nepal?
Nein, dies war mein erster Aufenthalt in diesem tollen Land.
An welche Aktion, die ihr mit den Kinder gemacht habt, denkst du am liebsten zurück?
Im März haben wir mit den Kindern Dekorationen für ihre Schlafräume gebastelt. Alle
hatten sehr viel Spaß am Malen, Schneiden, Kleben und vor allem am Dekorieren selber. Die Kinder
waren Feuer und Flamme, ihre Räume endlich nach ihren Wünschen gestalten zu dürfen! Es war so
schön mit anzusehen. Aber es gab so viele Schöne Aktionen, da ist es echt schwierig, die schönste
heraus zu suchen.
Was war deine größte Herausforderung?
Für mich war es am Anfang sehr schwierig mich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es geplant hatte. Pläne plötzlich umzuwerfen oder vereinbarte Uhrzeiten nicht
einzuhalten, waren für mich etwas völlig Neues und daran musste ich mich erst einmal gewöhnen.
Was nimmst du aus deiner Zeit in Nepal mit?
Ich habe gelernt, spontan zu sein, auf Planänderungen gelassen zu reagieren, geduldig zu sein, minimalistisch zu leben und manche Sachen nicht zu ernst zu nehmen.
Hast du in Nepal etwas kennengelernt, was du auch in Deutschland weiterführen wirst?
Wenn man als Brotaufstrich monatelang nur Honig oder Erdnussbutter zu Auswahl hatte, dann lernt man irgendwann, das einfach hin zu nehmen. Man braucht nicht 10 verschiedene Marmeladen oder
Käsesorten...Ich werde definitiv weniger Auswahl benötigen als vor meinem Aufenthalt in Nepal. Und allgemein werde ich wohl ab jetzt mit weniger auskommen können. Außerdem verzichte ich seit Nepal
auf Fleisch und achte genauer darauf, wo das herkommt, was ich esse und wie es produziert wurde.
Was vermisst du (neben den Kindern) am meisten?
Am meisten vermisse ich glaube ich die Einfachheit des Lebens und das Essen!
Die Didis machen einfach das beste Dal Bhat der Welt!
Auf was hast du dich am meisten in Deutschland gefreut?
Am allermeisten habe ich mich, neben meiner Familie und meinen Freuden, tatsächlich auf eine saubere Toilette gefreut! Aber mit Toiletten in Nepal habe ich auch meine ganz persönliche
Hassgeschichte...
Was ist dir nach deiner Rückkehr in Deutschland aufgefallen?
Es ist einfach alles genau so wie vorher gewesen und ich hatte das Gefühl nie weg gewesen zu sein, es ist alles so vertraut. Doch nach Nepal sehe ich jetzt alles ein bisschen mit anderen Augen. Das
übermäßige Konsumverhalten der Deutschen zum Beispiel ist durch die vielen Auswahlmöglichkeiten in meinen Augen mittlerweile zwar unvermeidbar, aber einfach nicht mehr moralisch vertretbar.
Gibt es etwas, was du bei einem nächsten Nepalbesuch unbedingt noch nachholen möchtest?
Ich bin zwar viel herum gekommen, habe viel erlebt und viel gesehen, aber eine Scootertour fehlt mir noch auf meiner Liste.
Hast du zum Schluss noch eine kleine Anekdote, aus deiner Nepalzeit, die du erzählen möchtest?
Es ist vielleicht keine Anekdote, aber die Kinder und auch die Erwachsenen in Nepal sind sehr ehrlich, was manche Aussagen an geht, das darf man dann aber meistens nicht so ernst nehmen. So wurde mir
nach ca. drei Monaten mit morgens und abends Dal Bhat gesagt, dass ich fatty geworden sei. Aber das Essen ist doch auch einfach zu lecker und einen Nachschlag von den Didis kann man nicht so leicht
abschlagen.
Amelie hat während ihrer Zeit in Nepal auch Blog geschrieben. Wenn Sie also noch mehr Berichte von ihrem Praktikum nachlesen möchten lohnt es sich dort mal vorbeizuschauen:
Wenn Ihr noch mehr Einblicke von Amelie erhalten möchtet, könnt Ihr gerne mal auf unserem Instagram Account vorbeischauen. Dort warten nämlich noch drei Bilder die Amelie rausgesucht hat.
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