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Ein Tag im Tal des Spaßes

Ein paar Wochen lang, war der Besuch des Fun Valley mit allen Kindern geplant. Nur fiel dieser mehrfach wegen schlechten Wetters aus und die Unzufriedenheit aufseiten der Kids stieg stetig an. So entschieden wir uns am freien Tag des Teej Festivals, dem 12. September, den Weg in den Wasser- und Spaßpark anzutreten, ganz egal, bei welchen Wetterbedingungen.

Am Vorabend des Ausfluges besprachen wir unser Vorgehen, um alle Kinder aus beiden Häusern, sicher und geordnet ins Fun Valley und wieder zurückzutransportieren. Trotz des gut durchdachten Planes die Kinder in Gruppen für die verschiedenen Busse einzuteilen, zweifelten die meisten von uns Praktikanten daran, ob das auch alles so klappen würde. Tatsächlich funktionierte es aber besser als gedacht und wir starteten am folgenden Morgen nur unwesentlich zu spät mit vier vollgepackten Bussen in Richtung Stadtrand. Darunter ein Bus mit einer aufgedrehten, reinen Jungs-Besatzung und sogar Haushund Kali, die sich diesen Ausflug natürlich auch nicht entgehen lassen wollte. Jegliche Versuche sie des Busses zu verweisen, scheiterten, sodass man sich schließlich damit arrangierte sie mitzunehmen.

Nach einer rund einstündigen Fahrt kamen die hohen Rutschtürme des Fun Valley in Sichtweite und Freudenschreie und Jubel hallten aus den Bussen hinaus. Es wurde sich schnell umgezogen und ab ging die wilde Fahrt. Ohne feste Gruppen planschten all die Kinder eigenständig in den verschiedenen Becken herum, nutzten die Rutschen und versuchten sich an den Attraktionen im Freizeitparkbereich; unter anderem einem Break Dancer, Autoscooter und Riesenrad.

Fun Valley
Blick ins Tal mit dem Wasserpark Fun Valley

Entgegen unserer Sorgen um das Wetter verdrängte die Sonne alle Wolken vom Himmel und es wurde in Windeseile warm. Mit dem Erscheinen der Sonne entblößte sich auch die Schönheit des Ambiente, in welches das Fun Valley eingebettet ist. Wie der Name bereits verrät, befindet der Park sich in einem Tal, das von hohen grünen Hügeln umgeben ist. Auf einem dieser Hügel steht nichts Geringeres, als die größte Shiva-Statue der Welt (so zumindest die Angabe vor Ort, genauere Recherchen ergeben, das es in Indien eine weitere gibt, die mit 137m nochmal 4m höher ist).

So vergingen mehrere Stunden, in denen die Kinder sich frei im Fun Valley austoben durften. Besonders beliebt war die schnelle Reifenrutsche, die bei uns Praktikanten jedoch eher die Angst aus der Rutsche zu fliegen hervorrief und für die ein oder andere kleine Wunde sorgte.

Hündin Kali war natürlich auch mit von der Partie und ließ sich die Chance nicht nehmen, den Vorstoß in eines der Becken zu wagen. Die Versuche des Personals sie anschließend des Geländes zu verweisen, erwiesen sich ebenso zwecklos, wie unser Versuch sie morgens im Haus zu lassen.

Im Laufe des Tages verlagerte sich der Besuch immer weiter vom Schwimm- und Rutschbereich in den kleinen integrierten Freizeitpark. Die Kinder fuhren viele der Attraktionen gleich mehrere Male und auch wir Volunteers wurden oftmals an der Hand genommen und begleiteten sie.

Schließlich war es Zeit für einen Snack, der extra bestellt und aus der Stadt abgeholt wurde. Für jedes Kind gab es Samosas(Teigtaschen mit Kartoffeln und Kichererbsen) sowie das süße Namkeem, das jedoch nicht auf die größte Begeisterung stieß. Im Schatten der Shiva Statue wurde also mit allen zu Mittag gegessen und eine kleine Verschnaufpause eingelegt. 

Tiffinpause mit Samosas
Ismit und Bigyan stärken sich mit Samosas

Wir entschieden uns anschließend die Gruppe aufzuteilen. So fuhren zwei der vier Busse zu der Shiva Statue hoch und der Rest unserer großen Truppe machte sich erneut auf den Weg zu den verschiedenen Becken und Rutschen.

Weitere zwei Stunden verbrachten wir im Fun Valley, bis wir die verzweifelten Versuche starteten, die Kinder aus den Becken zu zerren. Es dauerte eine ganze Weile, bis auch die letzten sich damit arrangieren konnten das Fun Valley zu verlassen und wieder in den Bus zu steigen. Vor allem unsere jüngsten Kinder, wollten sich nur ungern von ihren liebgewonnenen Spaßbecken trennen und wurden in unterhaltsamen Verfolgungsjagden von Volunteers eingefangen.

Im Bus setzte dann sowohl bei allen Kindern als auch bei allen Praktikanten und Nepali-Volunteers die Müdigkeit ein. Durch einen langen Stau verlief die Rückfahrt schleppend und die Kinder gingen nach dem Abendessen sofort erschöpft ins Bett. 

Zeit aufzubrechen
Auch ein Tag im Fun Valley geht irgendwann zu Ende

Unseren Tagesausflug ins Fun-Valley können wir rückblickend als vollen Erfolg verbuchen. Es war toll zu sehen, wie die Kinder einmal so richtig von ihrem Alltag abschalten konnten und es ist extrem wichtig für sie auch ab und zu mal die Stadt zu verlassen. Alleine die Erfahrung mit dem Bus eine längere Fahrt zu unternehmen, war für die jüngeren Kinder schon eine super Sache. 

Für die Kinder wird der Tag bestimmt lange in Erinnerung bleiben und es war bestimmt nicht der letzte Besuch des Fun-Valley. Vermutlich wird es nicht lange dauern, bis sie uns Praktikanten wieder fragen, wann es denn endlich dorthin geht. 

Bis dahin bleiben uns unzählige Fotos, schöne Erinnerungen und bisher auch noch der ein oder andere Sonnenbrand. 

Mathis Rauland

Bildergalerie: Fun Valley


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