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150 Lebensmittelpakete für Menschen in Nepalganj

Wir sind überwältigt von der großen Unterstützung die unser Spendenprojekt „Kampf dem durch den Lock-down bedingten Hunger in Nepal“ erfährt. Dank der Vielzahl an Spenden konnten wir  unsere Hilfe neben Kathmandu, auch auf weitere Orte in Nepal ausdehnen. Einer davon ist Nepalganj, das Dorf unseres früheren Hausleiters Navaraj, wo wir 150 Menschen mit Lebensmittelpaketen versorgt haben um die Not zu lindern. Im folgenden Text hat uns Navaraj von der Verteilaktion berichtet (Anm. d. Red. Der Orginaltext ist auf Englisch, wurde aber für unseren Blog hier übersetzt):

Navaraj mit seinen Eltern in seinem Dorf Nepalganj
Unser früherer Leiter Navaraj (Mitte) mit seinen Eltern (welche früher auch in unseren Häusern mitgearbeitet haben) und einem Teil der Lebensmittelpakete, die in Nepalganj verteilt wurden

Vielen Dank an Haus der Hoffnung und Self-Help Nepal, dass Sie meinen Vorschlag angenommen haben, den bedürftigen Menschen in dieser Pandemie zu helfen. Die Leute meines Dorfes stammen hauptsächlich aus der Tharu-Ethnie. Sie leben unter der Armutsgrenze. Nur wenige haben Schulbildung. Sie arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft, einige sind Fahrer und andere arbeiten auf dem Bau. 

Als ich diese Leute in der Schlange vor dem Büro der Gemeindeverwaltung sah, um etwas Reis und Linsen zu holen, haben sie mir so leidgetan: es gab lange Warteschlangen und nur wenige Pakete. Diese Pakete waren vom Gemeindeamt. Nur wenige erhielten 10 kg Reis und viele kehrten mit leeren Händen um. Die Leute waren mit der Verteilung der Verwaltung nicht zufrieden, weil diese nur wenige Pakete erhalten hatte und nicht alle gleichmäßig und gerecht verteilen konnte. Als ich die Lage der Menschen sah, wollte ich mich an Rajesh und Self-Help Nepal (SHN) wenden und um Hilfe für die Bedürftigen bitten. Ich habe voll darauf vertraut, dass unsere Organisation SHN bereit sein wird zu helfen. SNH hatte bereits während des letzten verheerenden Erdbebens vielen geholfen. SHN half in dieser Zeit so vielen Menschen mit Essen und Material für die Unterkünfte.

Nachdem ich mit Rajesh gesprochen hatte, gab er das OK, um den Bedürftigen in meinem Dorf zu helfen. Ich war so glücklich und erzählte es meinem Ortsvorsteher Thakur Prasad Tharu. Er sagte, dass wir mehr als 100 Menschen haben, die Hilfe brauchen. Ich sagte, er solle es mit 100 versuchen und sehen ob er noch mehr Unterstützung bekommen kann. Dann holten wir Reis, Linsen, Soyabohnen und fingen mit dem Packen an. Jede Familie bekam einen Sack Reis mit 25 kg, Salz, 4 kg Linsen, zwei Liter Speiseöl und 1 kg Soyabohnen. Der Ortsvorsteher und ich verteilten die Pakete in meinem Haus. Dann bat ich Rajesh noch einmal um Hilfe für mehr Leute und nach 300 Moskitonetzen. Er sagte für 50 weitere Menschen zu. Das haben wir gestern auch verteilt. Es kommen immer mehr Menschen zu mir und möchten auf eine Warteliste für die nächste Verteilung. Ich sagte wir haben auch unsere Grenzen. Lasst mich wissen was ihr meint.

Ich habe die Leute auch über die Moskitonetze informiert. Sie warten darauf, sie zu bekommen. Ich muss sie noch besorgen. Ich werde sie am Montag verteilen. Moskitonetze sind im Terai sehr gefragt, weil viele Menschen wegen der schrecklichen Hitze im Freien schlafen. Viele Menschen sind wegen der Moskitostiche im Krankenhaus.

Nach der Verteilung der Lebensmittelpakete haben sich die Menschen sehr bedankt für eine solche Hilfe in dieser Pandemie. Sie sind so glücklich einen Sack Reis zu bekommen, weil sie nicht damit gerechnet haben. An Linsen war schon gar nicht zu denken. Viele hier essen Reis und Gemüse. Linsen sind wie das Ziegenfleisch an Dashain (Anm. d. Red. Dashain stellt eines der größten Feste in Nepal dar und ist von seiner Bedeutung her vergleichbar mit Weihnachten in Deutschland) für die Leute im Dorf. 

Viele haben gefragt wer diese Pakete bezahlt. Ich sagte meine frühere Organisation in Nepal und der Verein „Haus der Hoffnung – Hilfe für Nepal“ in Deutschland. Die Leute hier wussten nicht wo und für wen ich früher gearbeitet habe. Nun weiß jeder im Dorf was ich früher gemacht habe. Ich bin sicher, dass sie mich auch in Zukunft in schwierigen Zeiten um Hilfe bitten werden. Und ich hoffe, die Hilfe geht weiter.

Vielen Dank

Navaraj Budhathoki

Gerne können Sie uns auch weiterhin dabei helfen weitere Lebensmittelpakete zu finanzieren. Schon jetzt bedanken wir uns sehr herzlich für Ihre Unterstützung!

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