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Dennis Habermaier #meroNepal

Wie beschreibt man ein Land das eigentlich unbeschreiblich ist? Vielleicht indem man immer wieder verschiedene Positionen und Blickwinkel einnimmt, die sich stückchenweise zu einem großen Gesamtbild zusammensetzen. Zumindest ist das der Versuch den wir mit unserer #meroNepal Reihe unternehmen.

Sie kennen unsere Reihe #meroNepal noch nicht? Dann lohnt sich vielleicht ein Blick in unseren Vorstellungsbeitrag in dem wir alle Fragen rund um die Reihe beantworten.

Linda Zaiser #meroNepal

Stell dich mal vor...

Ich bin Dennis, 19 Jahre alt und habe 2023 mein Abitur in Kornwestheim gemacht. Von Anfang März bis Mitte Mai war ich als Volunteer bei Self Help Nepal in Kathmandu. Im Herbst 2024 beginne ich mein International Business Studium.

Wie lange bist du schon zurück? Hast du dich wieder eingelebt?

Mittlerweile bin ich schon fast zwei Monate zurück; ich habe mich direkt wieder gut eingelebt.

Warst du davor schon mal in Nepal? 

Nein, noch nie.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag in Nepal aus?

Morgens um 6.20 Uhr aufstehen (man gewöhnt sich dran), sodass man um 6.30 Uhr noch ein paar Biscuits und Tee im Girls House bekommt, bevor dann die Study Time beginnt.

90 Minuten lang mit meinem Studypartner Mahendra lernen – oder Spiele machen – oder beides. Dann ab zum Morning Walk durch die Nachbarschaft, eventuell auch die erste Runde Dotchball (ähnlich wie bei uns Zombieball), wo nur 100% Einsatz geduldet wird ;)

Pünktlich um 8.40 Uhr zum ersten Dal Bhat zurück sein. Dann geht’s mit den Kleineren zur Schule, auf dem Weg werden die Großen lautstark verabschiedet. Nationalhymne singen und ab in die Klassenzimmer. Wir Volunteers gehen zurück ins Appartement und bereiten eventuell noch ein Quiz oder eine Präsentation vor.

Dann haben wir erstmal frei, fahren in die Stadt, kaufen ein paar Sachen ein, besichtigen ein paar Sehenswürdigkeiten oder gehen was essen (Organic Smoothie Bowl auf die eins).

Um 14 Uhr spätestens zurück sein um mit den Deutsch-Schülern lernen: Hörverstehen, Leseverstehen oder eine deutsche Serie schauen.

Nach einem kurzen Obst-Snack um 16 Uhr dann die zweite Study Time; wieder 90 Minuten lang Hausaufgaben machen oder lernen.

Danach steht das auf die letzte Minute vorbereitete Kahoot Mobile Quiz auf dem Programm; großer Hype und Spannung garantiert. Um 18.40 Uhr gibt’s dann Abendessen, Dal Bhat Nr. 2. Nach dem Zähneputzen steht die Verabschiedung und das „Gute Nacht sagen“ an – zwei der wenigen Wörter, die fast alle auf deutsch können.

Für uns Volunteers ist der Tag meist auch schon beendet; je nach Art des Dal Bhats (es gibt gut und weniger gute…) bestellen wir noch eine Pizza oder Burger, bevor auch wir dann schlafen gehen. Um 1.45 Uhr klingelt dann der Wecker für die Champions League Spiele, die man sich auch in Nepal nur ungern entgehen lässt – VPN regelt :)

Auf was hast du dich jeden Tag am meisten gefreut? /Was waren deine täglichen Highlights?

Die Dotchball-Spiele am Morgen oder am Abend haben sowohl bei den Kindern als auch bei mir für Begeisterung gesorgt. Es ging wirklich jedes Mal richtig zur Sache. Ein weiteres echtes Highlight war der Deutschunterricht mit Jyotsna, Asmita, Sabin, Sandeep, Sagar und Habibi. Alle sechs kommen ab September nach Deutschland und werden hier eine Ausbildung starten. Die gemeinsame Zeit war immer lustig und es hat auch mal Spaß, gemacht mit gleichaltrigen Nepalesen zusammen zu sein. Ich freue mich schon darauf, alle sechs im September wieder zu treffen!

Was hast du den Kindern beigebracht?

Ich muss sagen, Mahendra war nicht der Beste in der Schule. Das lag meiner Meinung nach vor allem daran, dass er nicht alles verstanden hat und insbesondere im Umgang mit Volunteers doch eher schüchtern war, wodurch die Kinder eigentlich am meisten Englisch lernen. Deshalb haben wir viel gemeinsam gelesen und wenn er etwas nicht verstanden hat, habe ich es ihm versucht mit einem Bild zu erklären oder wir haben es mit Google Übersetzer in Nepali übersetzt. Außerdem haben wir viel Mathe gemacht – von Mathefußball über schriftliche Addition und Subtraktion bis hin zu Mathepyramiden war alles dabei. Für richtige Antworten gab es meist einen Keks als Belohnung :)

Was nimmst du aus deiner Zeit in Nepal mit? /Was hast du gelernt?

Jede Menge tolle Erinnerungen an eine unglaublich schöne Zeit. Alles wird geteilt, egal wie viel/wenig man hat. Das fängt bei kleinen Spielsachen an, die wir den Kindern geschenkt haben und geht bis zu Fußballtrikots und sogar ein paar Fußballschuhe: der eine bekommt den rechten, der andere den linken Schuh.

Außerdem habe ich gelernt, dass die Kinder wirklich fit (deutlich sportlicher als die deutschen) sind. Wir haben mal eine 27km Wanderung inklusive 1300 Höhenmeter gemeinsam gemacht; und alle haben es geschafft!

Was hast du vor deinem Aufenthalt mit Nepal verbunden? / Was hast du vor deinem Aufenthalt mit Nepal assoziiert?

Die Berge, vor allem Mount Everest, und die einzigartige Nationalflagge.

Welche Orte sollte man deiner Meinung nach, bei einer Nepalreise, unbedingt besuchen?

Definitiv die Berge, und damit meine ich die richtigen Berge und nicht nur die um Kathmandu liegenden 2500 Meter hohen Hügel. Unser Langtang Trip war wirklich ein absolutes Highlight, das ich echt jedem empfehlen kann. Der Himalaya ist nochmal was ganz anderes im Vergleich zu den Alpen. Man lernt neben der tibetischen Kultur auch wirklich so viele Menschen kennen und ist dann trotzdem ganz allein in der Natur.

War es die richtige Entscheidung ins Haus der Hoffnung zu gehen?

Ja, auf jeden Fall! Es hat vom ersten bis zum letzten Tag so viel Spaß gemacht. Ich habe in dieser Zeit einfach so viele coole Personen kennengelernt: natürlich die Kinder, aber auch die anderen Volunteers und der komplette Staff inklusive Hausleiter, Lehrer, Didis…

Hinzu kommt, dass das Land Nepal einfach so vielseitig ist und es vom Dschungel bis Schneegipfel so viel zu sehen gibt, dass es ganz bestimmt nicht das letzte Mal war, dass ich dort gewesen bin.

Dein Nepal Geheimtipp:

  • Ein Cricket oder Fußball Match live im Stadion anschauen.
  • Gut und viel essen gehen (Preis-Leistung ist gefühlt in der ganzen Stadt richtig krass, vor allem „Organic Smoothie Bowl“ in Lazimpat, aber noch viele weitere, könnt mir gerne eine DM schicken)
  • Gorkha Athletics – coole Sportswear Marke aus Kathmandu :)

Drei weitere kleine Eindrücke aus Chrissys Zeit in Nepal finden Sie auf unserem Instagram Account @selfhelpnepal, wo Sie diese ausgewählten Ereignisse bildhaft erleben können.   

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